Mein Schreiben an den NRW Verkehrsminister Herr Wüst:
Sehr geehrter Herr Wüst,
ein Artikel aus einer lokalen Zeitung mit einer Äußerung von Ihrer Seite grenzt enorm an Unverschämtheit und realitätsferner Ignoranz, ein bekanntes Problem der Politik der letzten Jahre.
Ausschnitt aus der Zeitung zum Spatenstich A1-Brückenbau:
Der Verkehrsminister zog seine Schlüsse aus der „geringen Zahl“ der Protestler. Nach eigener Auszählung anhand von Bildern kam er auf knapp 50 Gegner des Autobahn-Brückenprojektes. „Das kann man ja schon als Zustimmung für das Vorhaben werten“, sagte er.
Sie sind bestimmt auch ausreichend informiert, dass es einen Demo-Zug mit über 4000 Teilnehmern gegeben hat. Und kommen Sie doch mal zu einem Spatenstich am Wochenende, wenn nicht die Mehrheit zum Arbeitsplatz muss, dann wollen wir mal sehen, wie die Zustimmung für das Vorhaben ausgefallen wäre. Oder geben Sie doch mal eine Online-Befragung in Auftrag. Aber mit der Gewissheit wie andere Varianten ausfallen würden, dann lieber einen Spatenstich werktags am Vormittag und so eine – Verzeihung – saublöde Schlussfolgerung mit hinterhältigem Vorsatz von sich geben. Applaus.
Passend zum Thema hatte ich bereits einen Kommentar im Internet veröffentlicht:
https://www.mistschaufel.de/faktumdesmonats/ignoranz-der-demonstration-im-widerspruch-zu-wir-haben-verstanden/
An die Mitarbeiter: Ich bitte ausdrücklich um persönliche Weiterleitung an Herrn Wüst. Herzlichen Dank.
Mit freundlichen Grüßen
Peter Pannek
Nachträglich betrachtet, hätte ich noch meinen Dank für die Unterstützung einer Tunnel-Lösung für den Abschnitt zwischen Brücke und Autobahnkreuz an Herrn Wüst mitteilen sollen, leider kam der Gedanke zu spät. Daher greife ich es mal an dieser Stelle auf.
Diese überraschende Unterstützung seitens eines CDU-Politiker – ich zitiere „Ohne dem Ergebnis vorgreifen zu wollen, erachte ich nach dem mir derzeitig vorliegenden Kenntnisstand eine Tunnelanlage für den Abschnitt der A 1 als zielführend“ – ist nur folgerichtig und setzt endlich mal den Menschen in den vom Grundgesetz geforderten Mittelpunkt und dem typischen Übel „Einsparpotenzial sticht Mensch/Gesundheit“ mal nicht zum Opfer fällt. Allerdings würde es mich schon brennend interessieren, welche Gründe bei Herrn Wüst in seiner Bewertung „zielführend“ stecken.